Saalfeld: Ende des eigenwirtschaftlich geplanten, Glasfaserausbaus
Deutsche GigaNetz gibt Unternehmensrückzug bekannt
Die Deutsche GigaNetz GmbH arbeitet entschlossen daran, die digitale Infrastruktur in Thüringen zu modernisieren und zukunftsfähig zu gestalten. Seit dem Frühjahr 2023 hat das Unternehmen den Glasfaserausbau in Saalfeld vorangetrieben, mit dem klaren Ziel, den Bürgerinnen und Bürgern sowie den Unternehmen zahlreiche Vorteile wie schnelles Internet, reibungslose Video-Telefonie, hochwertiges Streaming, Telemedizin, Gaming und KI-Anwendungen zu bieten. Nun sieht sich das Telekommunikationsunternehmen jedoch gezwungen, sich aus dem Projekt "Glasfasernetz für Saalfeld" zurückzuziehen und erklärt die Hintergründe.
„Zum einen hat im Rahmen der Nachfragebündelung die erwartete Beteiligung seitens der Bevölkerung bei weitem nicht die gewünschte Quote von 35 Prozent ergeben, wie aus den Abschlusszahlen hervorgeht. Zum anderen fehlte die entscheidende Unterstützung und Mitwirkung der städtischen Wohnungswirtschaft, die über einen Großteil der Adresspotenziale verfügt. Der angestrebte flächendeckende und eigenwirtschaftlich betriebene Ausbau ist jedoch nur möglich, wenn das gesamte Adresspotenzial einbezogen werden kann“, betont Oliver Kornmann, Senior Projektleiter Ost.
Umfangreiche Vorbereitungen, Aktivitäten und Investitionen im Rahmen der Vermarktung, darunter der Aufbau eines Teams von Medienberatenden zur individuellen Information, die Eröffnung von Glasfaser-Shops als zusätzliche Anlaufstelle für Interessierte, die Durchführung von 24 Informations-veranstaltungen sowie mehr als 10 Vereinskooperationen mit drei großangelegten Sponsoringmaßnahmen, zeigten den erheblichen Willen der Deutschen GigaNetz, die volle Sichtbarkeit zu erreichen und das Thema Glasfasernetzausbau in Saalfeld voranzutreiben. Insgesamt sollten über 7.400 Adresspunkte und damit rund 17.450 Wohneinheiten an das Netz der Zukunft von Seiten des Telekommunikationsanbieters angeschlossen werden.
Soeren Wendler, Geschäftsführer und Mitgründer der Deutschen GigaNetz, unterstreicht die essenzielle Rolle einer erfolgreichen Nachfragebündelung für die Refinanzierung dieser bedeutenden Infrastruktur-Maßnahme: „Wir haben deutlich signalisiert, dass wir bereit sind, weit über 40 Millionen Euro allein in die Erschließung eines neuen Glasfasernetzes in Saalfeld zu investieren, vorausgesetzt, die Rahmenbedingungen ermöglichen dies. Ohne ausreichende Zustimmung zu Glasfaser in der Bevölkerung und ohne die aktive Mitwirkung der örtlichen Wohnungswirtschaft war die Nachfragebündelung leider nicht erfolgreich, was wiederum die wirtschaftliche Umsetzung verhindert. Trotz intensiver Anstrengungen sehen wir uns daher bedauerlicherweise gezwungen, den geplanten Ausbau abzubrechen und von unseren ursprünglichen Ambitionen Abstand zu nehmen. Ohne genügenden Zuspruch – leider kein Ausbau.“
Alle Kundinnen und Kunden, die bereits Verträge mit der Deutschen GigaNetz unterzeichnet haben, müssen nichts weiter tun. Die Betroffenen bekommen die Vertragsbeendigung in den kommenden Wochen automatisch per Post zugesandt.