Radebeul: Unverhofftes Ende des eigenwirtschaftlich geplanten, Glasfaserausbaus
Deutsche GigaNetz bedauert Unternehmensrückzug
Die Kooperationsvereinbarung zwischen der Großen Kreisstadt Radebeul und der Deutschen GigaNetz GmbH hatte zum Ziel, ein flächendeckendes Glasfasernetz für die gesamte Stadt zu errichten, das von der Innenstadt bis zu den Randgebieten reicht. Der eigenwirtschaftlich forcierte Ausbau sollte allen Bürgerinnen und Bürgern der Kommune die Vorteile der neuen Glasfaser-Technologie zugänglich machen – darunter schnelles Internet, Video-Telefonie, Streaming, Telemedizin, Gaming und KI-Anwendungen. Nun sieht sich das Telekommunikationsunternehmen jedoch gezwungen, sich aus dem Projekt "Glasfasernetz für Radebeul" unverhofft zurückzuziehen und erklärt die Hintergründe.
Umfangreiche Vorbereitungen, Aktivitäten und Investitionen im Rahmen der Vermarktung, darunter der Aufbau eines Teams von Medienberatenden zur individuellen Information, die Eröffnung von Glasfaser-Shops als zusätzliche Anlaufstelle für Interessierte, aber auch Sponsoringmaßnahmen beim diesjährigen Herbst- und Weinfest zeigten den Willen der Deutschen GigaNetz, das Thema Glasfasernetzausbau in Radebeul schwungvoll voranzutreiben. Insgesamt 6.000 Adresspunkte und damit rund 13.500 Wohneinheiten sollten schließlich an das Netz der Zukunft von Seiten des Telekommunikationsanbieters angeschlossen werden.
Geschäftsführer der Deutschen GigaNetz, Soeren Wendler, betont die Wichtigkeit einer erfolgreichen Nachfragebündelung, um diese Großinvestition zu refinanzieren: „Wir haben klar unsere Bereitschaft bekundet, ein Investitionsvolumen von mindestens 30 Millionen Euro für die Erschließung eines Glasfasernetzes in Radebeul aufzuwenden, vorausgesetzt, die Rahmenbedingungen erlauben dies. Getreu unserer Philosophie, keinen unsinnigen Doppelausbau zu betreiben, wurden die Vertriebsaktivitäten auf diejenigen Gebiete ausgerichtet, in denen noch kein anderer Marktteilnehmer aktiv war.“ Eine hohe Sichtbarkeit des Ausbauprojekts – zum Beispiel in Form von temporären Plakatierungen in den Ausbaugebieten – ist dabei unerlässlich, damit die Bürgerinnen und Bürger auf das historisch wichtige Vorhaben hinlänglich aufmerksam gemacht und sich der Notwendigkeit eines Glasfaserausbaus bewusst werden. Wendler führt aus: „Diese Maßnahmen fördern die notwendige Bekanntheit des neuen Glasfaseranbieters und stärken damit das Vertrauen der Bevölkerung. Ohne diese Möglichkeiten, ohne eine aktive Unterstützung seitens der Verwaltung, ohne aktive Beteiligung der hiesigen Wohnungswirtschaft und der Tatsache, dass Wettbewerbsaktivitäten sich jüngst auf die von uns in der Vermarktung befindlichen Gebiete ausweiteten, ist eine erfolgreiche Nachfragebündelung jedoch nicht mehr zu erwarten. Daher sehen wir uns trotz intensiver Bemühungen leider gezwungen, den avisierten Ausbau abzubrechen und von unseren Ambitionen Abstand zu nehmen.“
Alle Kundinnen und Kunden, die bereits Verträge mit der Deutschen GigaNetz unterzeichnet haben, müssen nichts weiter tun. Die Betroffenen bekommen die Vertragsbeendigung in den kommenden Wochen automatisch per Post zugesandt.